Die Geschichte des Eifelvereins Bonn

Als Dr. Adolf Dronke aus Trier im Mai 1888 zur Gründung eines "Eifelklubs" nach Bad Bertrich einlud, war auch eine kleine Gruppe Bonner Eifelfreunde dabei. Ziel des "Klubs" war u.a., die wirtschaftliche Entwicklung der damals sehr armen Eifelregion zu fördern. Dazu sollten die Freude am Wandern sowie das Interesse an der Begegnung mit der Natur und gleichzeitig aber auch deren Schutz geweckt werden.

 

Bereits am 12.8.1888 wurde unsere Ortsgruppe gegründet und zählt damit zu den ältesten Ortsgruppen im EIFELVEREIN. 140 Mitglieder traten noch im Gründungsjahr bei. Im Jahre 1906 waren es schon 506 Mitglieder, die sich vornehmlich das Ahrgebiet um Altenahr und Kreuzberg zu ihrem Wandergebiet erkoren hatten und anfingen, die ersten Wanderwege zu markieren. Bald entstand dann auch schon der Wunsch, sich in dieser Gegend eine Aufenthalts- und Unterkunftsmöglichkeit zu schaffen. Die Anregung und starke Unterstützung zum Kauf der erforderlichen Grundstücke kamen von dem Bonner Kaufmann Richard Wolff. Dieser hatte bei einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA die dortigen Anfänge der Naturparks erlebt und diese wohl auch durchstreift. Ihm schwebte der Gedanke vor, zum Schutz der Wacholderflächen am Steinerberg und seiner Nachbarschaft ein Naturschutzgebiet einzurichten. Unter dem damaligen Vorsitzenden August Arimond, Direktor des Bonner Landgerichts, wurde im Jahre 1910 am Südhang des Steinerbergs mit dem Bau einer Wanderhütte begonnen, die im darauffolgenden Jahr eingeweiht werden konnte.

 

Seitdem ist die Geschichte der OG Bonn eng mit der Entwicklung auf dem Steinerberg verbunden. Dieser Eifelberg - mit einer Höhe von 531 m - bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Eifellandschaft und wurde für viele Jahre zum Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten. An den Sonntagen übernahmen Vorstandsmitglieder abwechselnd die Betreuung und Bewirtung der Wanderer. Dazu mussten die "Diensthabenden" - manchmal sicherlich von Wanderern begleitet - am frühen Morgen zunächst mit der Eisenbahn an die Ahr fahren und dann zum Steinerberg hinauf wandern. Leider kannte man auch damals schon Vandalismus. Immer wieder wurde die Hütte davon betroffen und beschädigt. So entschloß sich der Vorstand 1920, einen Hüttenwart zu bestellen. Der Landwirt und Kriegsinvalide Josef Werner aus Kesseling wohnte nun in der Steinerberghütte (ausgestattet mit Waschküche und Stall) und übte dieses Amt aus.

 

In den nächsten Jahren wurde weiter um- und ausgebaut und es entstand ein richtiges Einkehrhaus mit einer Übernachtungskapazität von 20 Betten in 4 Räumen. Diese wurden intensiv genutzt, nicht nur von Wandergruppen, sondern auch von Schulklassen und Jugendgruppen. Der 2. Weltkrieg beendete diese positive Entwicklung. In der Nachbarschaft entstand ein Übungsgelände für die Luftwaffe (10 Dörfer wurden hierfür zwangsgeräumt) und 1941 wurde die Ortsgruppe zum Verkauf des Steinerberghauses gezwungen. Erst 1948 erhielten wir unser Eigentum durch Rückkauf zurück. Natürlich war das Haus dann auch wieder regelmäßig Ziel unserer Wandergruppen. 1950 wurde mit großer Freude das 40-jährige "Haus-Jubiläum" gefeiert.

 

In der Folge kam es aber immer häufiger zu Schwierigkeiten mit den jeweiligen Pächtern und die finanzielle Belastung für den Unterhalt des Gebäudes wurde ständig größer und schließlich nicht mehr tragbar. Nach langen Diskussionen und sicherlich auch schweren Herzens beschloß Ende 1968 der Vorstand, unter dem Vorsitz von Dr. Hardenberg, sich von dem Anwesen zu trennen. Eigentümer ist heute die Familie Schwarzhaupt in Köln. Nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 2001 ist dort ein Landgasthof entstanden, der auch wieder Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

Der Grundbesitz auf dem Steinerberg wurde jedoch in großen Teilen erhalten und ist heute noch im Besitz der OG Bonn. Mit den Wacholderflächen am benachbarten Wiwwelsberg, die schon 1912 erworben werden konnten, haben wir noch ein weiteres Naturgebiet nicht nur als Eigentum, sondern auch mit der Verpflichtung, dieses für die Zukunft zu pflegen und zu schützen. Immer wieder haben wir so aber auch die Möglichkeit, mit unseren Mitgliedern Wanderungen auf eigenem Grund und Boden durchzuführen.

 

Von 1979 - 1997 leitete mit Ilse Majunke erstmals eine Frau die Geschicke unserer Ortsgruppe. 1990 war sie auch "Patin", als aufgrund der Städtepartnerschaft zwischen Bonn und Potsdam dort eine Ortsgruppe des EIFELVEREINS gegründet wurde.

 

Am 25.9.1988 wurde mit einer Schiffstour nach Andernach und einer Feierstunde in der dortigen Mittelrhein-Halle die 100-Jahrfeier unserer Ortsgruppe begangen. Aus dem gleichen Grund fand im Jahr 1989 in Bonn der Eifeltag des Hauptvereins statt. Im Rahmen eines Festaktes zeichnete der Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes die OG Bonn mit der "Joseph-Freiherr-von-Eichendorff-Plakette" aus.

 

Von 1997 bis 2013 stand Franz-Josef Gypkens an der Spitze unserer Ortsgruppe. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit wurde der monatliche Wanderertreff wieder eingeführt, und seit 2004 gibt es zusätzlich einen regelmäßigen Nachmittagstreff für ehemals Aktive des Vereins. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich die von ihm geführten Wanderungen zum Wein, unsere Themenwanderungen wie die Begehung von Krippenwegen, der Besuch von Kirchen und Klöstern oder die Suche nach seltenen Pflanzen in den benachbarten Naturschutzgebieten.

 

Seit dem 13. März 2013 ist Franz-Josef Gypkens Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe. Seine Nachfolge als Vorsitzender hat an diesem Tag Lutz Rößler angetreten. Sie feierten wie alle Mitglieder am 13. Juli 2013 im Bonner Universitätsclub das 125-jährige Bestehen der Ortsgruppe Bonn.

 

Mit der eigenen Homepage hat die Ortsgruppe inzwischen ein zeitgemäßes Instrument, mit dem sie nicht nur ihre Mitglieder, sondern auch manch Interessierten außerhalb des Vereins anspricht.

 

 

Das Vereinsabzeichen (Logo) des Eifelvereins

 

1902 wurde auf den Vorschlag der Ortsgruppe Köln das Vereinsabzeichen geschaffen:

Es zeigt drei Buchenblätter und zwei Wacholderzweige - typische Attribute der Eifelnatur, die von einem Band mit der Aufschrift "Eifelverein" zusammengehalten werden.

(Quelle: Die Eifel, 1888 - 1988, Düren)

 

 

 

Das aktuelle Logo des Eifelvereins